Was ist das Immunsystem?
Das Immunsystem ist die Abwehrzentrale des Körpers und sorgt dafür, dass er schädliche Einflüsse aus der Umwelt bekämpft. Dazu zählen:
- Bakterien
- Viren
- Pilze
- Parasiten
- Schadstoffe
Das Immunsystem lässt sich in 2 Arten einteilen: angeborenes (unspezifisches) und erworbenes (spezifisches) Immunsystem. Beide sind miteinander verknüpft und ergänzen sich.
Mit dem angeborenen Immunsystem kommen wir auf die Welt. Es bekämpft unspezifisch körperfremde Schadstoffe und Keime. Im Laufe unseres Lebens haben wir mit immer mehr Erregern Kontakt. Hier kommt das erworbene Immunsystem ins Spiel. Es baut auf dem angeborenen auf und erweitert dieses. Sind wir schon einmal in Kontakt mit einem Krankheitserreger gewesen und womöglich daran erkrankt, so “merkt” sich unser Körper das. Er bildet Antikörper, die einen erneuten Kontakt mit demselben Erreger harmloser verlaufen lassen können.
Die körperfremden Stoffe, Substanzen und Strukturen, die vom erworbenen Immunsystem als “fremd” eingestuft werden, nennt man Antigene. Um diese abzuwehren, setzt der Körper T-Zellen (T-Lymphozyten) und B-Zellen (B-Lymphozyten) ein, sie sind dafür verantwortlich, die Fremdstoffe individuell zu erkennen und entsprechend zu bekämpfen. Einen vergleichbaren Effekt haben Impfungen. Diese “trainieren” auch das Immunsystem, indem sie ähnliche Abwehrreaktionen wie der “echte” Erreger auslösen.
Durch Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Kontaktreduzierung und sorgfältigere Hygienemaßnahmen ist unser Immunsystem in den vergangenen Jahren mit weniger Viren und Bakterien in Kontakt gekommen. Es konnte weniger “lernen” und war nach den Maßnahmen-Lockerungen anfälliger. Die körpereigene Abwehr war geschwächt und viele waren erkältet.
Immunsystem Kinder
Das erworbene Immunsystem entwickelt sich also im Laufe der Zeit immer weiter. Das ist auch ein Grund dafür, warum Kinder häufiger krank sind als Erwachsene. Damit das Immunsystem dazu lernt, gehört die eine oder andere Infektion dazu. So gibt es zum Beispiel über 200 Viren-Typen, die eine Erkältung auslösen können. Zusätzlich können sich die Viren verändern, was das Immunsystem von Kindern vor weitere Herausforderungen stellt. Tröpfchen- und Schmiereninfektionen können die Erreger in den Organismus bringen. Deshalb sollten Sie besonders im Umgang mit Kindern auf Hygienemaßnahmen achten.
Hat sich ihr Kind eine Erkältung zugezogen, so machen sich häufig Symptome wie Halsschmerzen und geschwollene Lymphknoten bemerkbar. Hausmittel wie Gurgeln mit Salzwasser und Tees oder das Auflegen von Kartoffelwickel können sinnvoll sein. Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Ruhe für Ihr Kind. Die Einnahme von fiebersenkenden Mitteln sollte nicht zu früh, und nach Rücksprache mit einem Arzt vorgenommen werden. Ab einer Temperatur von 39 °C ist dies ratsam. Außerdem sollten zur Therapie von Erkältungskrankheiten bei Kleinkindern keine ätherischen Öle eingesetzt werden, da diese bei zu intensivem Einsatz oder bei Verschlucken zu Vergiftungserscheinungen führen können.
Grundsätzlich sollten Sie mit ihrem Kind jedoch zum Arzt gehen, um die Ursache abklären zu lassen. Gegen manche durch Bakterien ausgelöste Entzündung kann das eigene Immunsystem schwer ankommen und benötigt Unterstützung in Form von Medikamenten und Antibiotika.
Mehr zum Thema Halsschmerzen bei Kindern finden Sie hier.
Immunsystem stärken
Um ihr Immunsystem zu stärken und weniger anfällig für Krankheiten zu sein, ist ein gesunder Lebensstil wichtig. Neben einer ausgewogenen, gesunden Ernährung spielen hier auch regelmäßige Bewegung, Frischluft, genügend Schlaf und Reduktion von Stress eine Rolle. Diese Checkliste kann Ihnen helfen, die eigenen Abwehrkräfte zu stärken:
- Ausgewogene Ernährung (täglich Obst und Gemüse)
- Aufnahme von Vitaminen (besonders Vitamin A, B6, B9, C, E)
- Aufnahme von Mineralstoffen und Spurenelementen (Selen oder Zink)
- Trinken Sie genug Wasser (Erwachsene 2-3 Liter am Tag)
- Ausreichend Schlaf (ca. 7-8h)
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
- Vermeidung von Stress
- Vermeidung von Alkoholkonsum
- Nicht Rauchen
So äußert sich ein schwaches Immunsystem
Manchmal ist es gar nicht so leicht festzustellen, ob das Immunsystem stark oder schwach ist. Jedoch gibt es einige Indikatoren, die auf ein schwaches Immunsystem hinweisen können:
- Lange Krankheitsverläufe
- Häufiges Kranksein
- Häufige Müdigkeit
- Schwächegefühl
- Haarausfall
- Hautirritationen
Gründe für ein schwaches Immunsystem können jedoch auch außerhalb des persönlichen Einflussgebiets liegen. So können Immundefekte, Krebs, chronische Krankheiten und weitere Faktoren das Immunsystem schwächen. Bei Autoimmunerkrankungen geht das Immunsystem gegen gesundes Gewebe und Organe vor. Im Zweifelsfall sollten Sie immer zum Arzt gehen, um ihre Symptome und deren Ursachen abklären zu lassen.
Achten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf gesunde Lebensmittel wie Gemüse und Obst in den Einkaufswagen zu legen. Was wir essen, wirkt sich stark auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Abwehr aus. Reduzieren Sie Stress und lassen Sie es sich gut gehen. Ihr Körper wird es ihnen danken.
Wenn Sie sich jedoch trotzdem mal eine Erkältung eingefangen haben, finden Sie hier, was sie tun können.