isla® stellt vor: 5 Weihnachtsrituale aus Island
Während sich die meisten von uns bestimmt schon auf die alljährliche festliche Weihnachtszeit mit Familie oder Freunden freuen, wollen wir noch einen kleinen Ausflug in die spannenden Weihnachtstraditionen in anderen Ländern machen. Und was könnte für uns von isla® näher liegen als Island? Eben, auf geht’s hoch in den Norden!
Wir wussten es ja schon lange: Die Isländer sind einfach ein bisschen besonderer als alle Anderen, denn ihre Sagen, Göttergeschichten und wundersamen Legenden über Fabelwesen sind ihnen unglaublich heilig. In der isländischen Gesellschaft ist der Glaube an Naturgeister tief verwurzelt. Faszinierend ist, dass mehr als die Hälfte der isländischen Bevölkerung an Elfen glaubt und ganze neunzig Prozent deren Existenz für möglich hält. Ehrlich gesagt ist das aber auch kein Wunder in dieser magisch-schönen Landschaft, die mitunter so unwirklich und bizarr wirkt, dass man es gar nicht für real hält. Wenn die Isländer vom verborgenen Volk der Huldufólk sprechen, meinen sie Elfen und Trolle, die oft sogar ihr tägliches Leben beeinflussen – und natürlich auch ihre Weihnachtsbräuche.
Nr. 1: Warum nur einen, wenn man gleich 13 Weihnachtsmänner haben kann?
In Island freut sich keiner auf den Weihnachtsmann oder das Christkind. Hier freuen sich die Kinder auf die Jólasveinar, das sind 13 Weihnachtsmänner oder eher richtige „Kerle“. Mit dem gutmütigen Weihnachtsmann oder dem lieblichen Christkind lassen sie sich nicht wirklich vergleichen, schließlich treiben die frechen Burschen Schabernack vom Feinsten. Wo sie das her haben? Von niemand geringerem als ihrer Mutter, der finsteren Grýla. Gemeinsam leben sie der Legende nach in den Bergen, in Dimmuborgir, einem Lavafeld östlich des Sees Mývatn. Von dort aus hatte Grýla nicht nur ihren Gatten Leppalúoi unter der Knute, sondern auch alle Anderen: Unartige Menschenkinder wurden gefangen und kurzerhand verspeist. Das sind ganz andere Sitten als bei uns und hat mit besinnlicher Weihnacht zunächst gar nichts zu tun, wie wir es verstehen.
13 Tage vor Weihnachten schickt sie jedes Jahr pro Tag einen ihrer Söhne in die bewohnten Gegenden, bis sich an Heilig Abend dort alle eingefunden haben. Die kleinen, dürren koboldartigen Kerle waren früher dafür bekannt, mit üblen Streichen ihren Namen wie ‚Fensterglotzer’, ‚Wurststibitzer’ oder ‚Türzuschläger’ alle Ehre zu machen. Im Laufe der Zeit übernahmen sie aber eher die Aufgabe der Geschenkverteilung in der isländischen Weihnacht. Am 25. Dezember geht der erste dieser Weihnachtsmänner wieder zurück auf seinen Berg; die 12 anderen folgen ihm bis zum 6. Januar. Dann erst ist in Island offiziell die Weihnachtszeit vorbei.
Nr. 2: Böse Kinder bekommen keine Rute. Aber eine Kartoffel!
13 Tage lang werden in Island also kleine Weihnachtsgeschenke verteilt. Gleich am ersten dieser Abende beginnt für die Kinder die Tradition vor dem Schlafen gehen, einen der besten Schuhe zu nehmen und ihn ins Fenster zu stellen. An jedem dieser Dezembermorgentage wird der Schuh ein kleines Geschenk enthalten. Dies funktioniert jedoch nur, wenn das Kind brav war. Wer dies nicht war, findet nur eine einsame, eventuell sogar faule Kartoffel.
Nr. 3: Mit der Bücherflut ins Bett rollen
Auch eine der allerschönsten Weihnachtstraditionen überhaupt kommt aus Island, wo seit gut 75 Jahren am liebsten nur zwei Dinge am 24. Dezember verschenkt werden: Bücher und Schokolade, damit man die erste Weihnachtsnacht lesend verbringen kann. Bei diesem Brauch, der Jólabókaflóđ, was auf deutsch soviel wie Bücherflut heißt, werden die Isländer über einen kostenlosen Bücherkatalog mit sämtlichen Neuerscheinungen des Jahres zur Weihnachtslektüre inspiriert. Das ist in der Tat eine besinnliche Weihnacht!
Nr. 4: Statt Schokolade, Schneeflocken naschen
Hier ist der Name Programm: Bei diesem traditionellen Weihnachtsgericht, dem Laufabrauo, werden in einen ganz dünn ausgerollten Teig hübsche Muster eingeschnitten und anschließend in heißem Fett ausgebacken. Früher waren diese Muster oft regelrecht Familienwappen.
Das Laufabrauo lässt sich ganz einfach nachbacken: Mehl, Milch, Salz und Backpulver. Das Rezept zum Nachbacken gibt es hier: Zunächst die Milch erwärmen, danach mit den restlichen Zutaten verkneten. Den Teig in kleine Stücke teilen, dünn ausrollen, sodass Kreise mit einem Durchmesser von 15 bis 20 cm entstehen. Der Teig ist erst dünn genug, wenn man die Überschriften einer Zeitung hindurch lesen kann. Nach dem Ausrollen kleine Muster in den Teig schnitzen und die Schneeflocken in heißem Fett frittieren, bis sich eine goldbraune Färbung entwickelt hat. Guten Appetit!
Nr. 5: Die Milchreis-Lotterie
Damit sich zumindest die Mägen aller nicht-isländischen Leser jetzt wieder einrenken können, stellen wir zum schnelleren Regenerieren nun noch einen viel angenehmeren Brauch vor. Zu den Weihnachtsritualen in Island gehört nämlich auch der am Heiligabend gekochte Milchreis. In dem süßen Brei wird eine einzige kleine Mandel versteckt. Das Kind, das die Mandel findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk. Frohe Weihnachten, ihr Isländer!